Die Höhlenforschung ist dank der Laser-Entfernungsmesser deutlich einfacher geworden. Seit es kostengünstige Distanzmesser auf dem Markt gibt, gehören sie zu den unverzichtbaren, technischen Hilfsmitteln der Amateur-Speläologen. Laser-Entfernungsmesser stellen heute die Standardmessmethode zur Vermessung von Höhlensystemen dar. So lässt sich z.B. die Tiefe von Schächten mit deren Hilfe schnell, einfach und genau ermitteln. Bei tiefen Schächten kann es zu Fehlmessungen kommen, wenn statt dem Schachtgrund unabsichtlich eine Stelle der Schachtwand anvisiert wird. Bei gewundenen Schächten kann es sein, dass gar kein Sichtkontakt zum Grund besteht. In einem solchen Fall wird das Messergebnis uminterpretiert: „Der Schacht ist mindestens … tief“.
Jede Höhlenvermessung beginnt mit einem Polygonzug (Streckenzug, Aneinanderreihung von Messstrecken), wobei jede einzelne Strecke durch drei Werte charakterisiert wird: Länge, Neigung und Richtung. Für die Messung der Länge sind Laser-Entfernungsmesser ideal geeignet. Die Neigung wird mit einem Klinometer als Abweichung der von der horizontalen Ebene angegeben. Die Richtung wird als Abweichung von der magnetischen Nordrichtung erfasst.
Ein sehr wichtiger Vorteil der Laserdistanzmesser bei der Vermessung von Höhlen ist, dass Stecken gemessen werden können, ohne dass der Zielpunkt physisch erreichbar sein muss. So kann problemlos durch Engstellen hindurch gemessen oder die Höhe einer Halle bestimmt werden.
Die Messdaten werden in einem Protokoll erfasst und können mit Hilfe spezieller Programme in 3D-Ansichten des Höhlenverlaufs umgerechnet werden. Wird nicht nur der Polygonzug der Höhle erfasst, sondern auch die Abstände zur Seite, nach unten und oben, so kann ein dreidimensionales Modell der Höhle berechnet werden, dass die Form und Grössenverhältnisse der Höhle abbildet.
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